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Buchvorstellungen (Dezember 2007)

Zum ausgehenden Jahr 2007 äußern sich auf TheStyleworks die Autoren einiger beliebter CSS-Bücher darüber, wohin die Entwicklung geht und wie sich das auf dem CSS-Büchermarkt niederschlägt.

Dr. Florence Maurice, Autorin des Buches 'Jetzt lerne ich CSS', schreibt:
CSS hat sich im Web und als Thema etabliert. Wer sich mit Webentwicklung beschäftigt, egal ob beim Erstellen der eigenen Homepage oder beim Einrichten eines Blogs, kommt am Thema CSS nicht mehr vorbei. Das zeigt auch die stolze Anzahl an CSS-Titeln auf dem Markt — während es noch vor einigen Jahren nur eine Handvoll CSS-Bücher gab.
Dennoch ist und bleibt CSS alles andere als banal — dabei denke ich weniger an die nicht immer einfachen grundlegenden Konzepte als vielmehr an die Probleme, die sich bei der Arbeit mit CSS ergeben, weil CSS nur unvollständig in den Browsern implementiert ist. Das rechtfertigt die relativ große Anzahl an Neuerscheinungen zu fortgeschrittenen CSS-Themen.
Frameworks wie YAML zeigen jedoch, dass es auch anders geht: Nicht jeder, der CSS einsetzen möchte, muss sich in alle Untiefen der Browserbugs begeben. Ich könnte mir vorstellen, dass es ähnliche Lösungen in nächster Zeit verstärkt geben wird. Vielleicht auch nicht nur in Form vollständiger Frameworks, sondern auch von fertigen Codeschnipseln. Diese könnten die Arbeit mit CSS erleichtern, aber deren Verwendung muss ebenfalls erst erlernt — und deshalb in Büchern beschrieben — werden.
Dirk Jesse, Autor von YAML und 'CSS Layouts' schreibt:
Für wichtig halte ich die Unterscheidung zwischen Büchern für Einsteiger und Büchern für Fortgeschrittene. Man sollte nicht versuchen, zwangsweise beide Zielgruppen mit einem Buch zufrieden zu stellen. In der Regel leiden dann auch beide Gruppen darunter. Die Bücher des einen Autors mögen von der Sprache und vom Inhalt ideal für Einsteiger sein, andere richten sich hingegen vorrangig an erfahrenere Nutzer, denen die Grundlagen bereits klar sind.
Von Büchern für spezielle Software halte ich nicht soo viel, denn letztlich sind diese Tools in der Regel gut dokumentiert. Wenn man die Thematik einmal verstanden hat, dann sind die Werkzeuge zur täglichen Arbeit austauschbar.
Reine Referenzbücher brauchen wir sicherlich in nächster Zeit auch keine mehr. Erstens gibt es davon bereits einen ausreichenden Fundus, zudem ist die Anzahl gleichwertiger Online-Resourcen ebenso hoch. Als Nachschlagewerk nutze ich das Internet eh meist schneller. Gute anwendungsorientierte Bücher über das Zusammenspiel von HTML und CSS hingegen fehlen meiner Meinung nach noch, vor allem im Hinblick auf Webstandards und Barrierefreiheit.
Gute Chance haben Bücher mit gestalterisch/kreativ anspruchsvollen Designs. Allerdings nicht in Form von "5 tolle Layouts 1:1 nachgebaut" als vielmehr in Ideensammlungen für attraktives, modernes Webdesign in Verbindung mit Themen wie Ajax, JavaScript und Barrierefreiheit. Solche Bücher verlangen nach einem anderen Format und einer ebenso attraktiven Gestaltung. Ein Beispiel aus dem englischen Raum: "Transcending CSS" hat mich begeistert, obwohl selten ins Detail gegangen wurde.
Letztendlich passiert aber die Weiterentwicklung des Webs nicht in Deutschland. Im englischsprachigen Raum gibt es zahllose hervorragende Autoren und Bücher von denen sich sicherlich einige für Übersetzungen lohnen. Auf der anderen Seite hat sich auch im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren viel bewegt und es gibt einge Autoren, die durchaus etwas zu sagen haben, dass auch lesenswert ist. Ich denke, hier darf sich die deutsche Szene durchaus noch mehr zutrauen.
Peter Müller, Autor von Little Boxes, schreibt:
Bei CSS geht die Entwicklung, denke ich, sowohl in die Breite als auch in die Tiefe:
In der Breite wird es mehr Fertiglösungen geben, die es den Seitenbauern abnehmen, sich mit jedem Detail zu beschäftigen. Vom "Kickstart" über Frameworks wie YAML bis hin zu fertigen Designboutiquen, die nur noch mit Inhalt gefüllt werden müssen.
In der Tiefe wird es in den nächsten Jahren neue Layout-Möglichkeiten durch CSS3 geben. Während das W3C früher Standards wie HTML oder CSS in einem akademischen Elfenbeinturm zu entwickeln schien und Webdesigner in der wirklichen Welt anschließend fehlende Praxistauglichkeit bemängelten, scheinen heute beide Seiten zu begreifen, dass sie einander brauchen — was ja recht positiv ist.
Der CSS-Büchermarkt besteht aus ungefähr vier Kategorien:
1. Einsteigerbücher wie "Little Boxes" oder "Jetzt lerne ich CSS"
2. Vertiefende Bücher wie "CSS-Layouts"
3. Fallanalysen ala "More Eric Meyer on CSS"
4. Ausnahmeerscheinungen wie "Transcending CSS" oder "CSS Design Patterns"
Ich denke, dass der reine CSS-Bereich in diesen Kategorien inzwischen relativ gut abgedeckt ist. Was fehlt also noch?
Literatur zur Integration der clientseitigen Sprachen bzw. des gesamten Prozesses zur Erstellung von guten Webseiten: Zum Beispiel HTML plus CSS plus JS (mit Bibliotheken). Oder etwas zur kompletten Frontendentwicklung, bei dem auch Usability-Prinzipien berücksichtigt werden. Eine Kombination aus "Don't Make Me Think" (Warum mache ich das so?) und konkreten Umsetzungen in HTML/CSS/JavaScript (Wie mache ich das?).

Vielen Dank an Dr. Florence Maurice, Dirk Jesse und Peter Müller für ihre Einschätzungen.

Die im Folgenden vorgestellten Bücher sind eine unvollständige Auswahl der am Markt verfügbaren Ausgaben und wurden hier nach verschiedenen Gesichtspunkten, wie Aktualität, Reputation der Autoren oder Amazon- Bewertung, aufgenommen. Die Bücher sind nach Ausgabedatum geordnet.

Wer englischsprachige Bücher vorzieht, sollte sich überlegen, bei Amazon.COM zu bestellen, da sie dort einschließlich der Versandkosten erheblich günstiger zu beziehen sind. Die auf dieser Seite angegebenen und umgerechneten US-Preise der englischen Bücher basieren auf dem Angebot von Amazon.COM.


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