CSS 2.1 ::Grundlegendes

Visuelle Formatierung — Breite und Höhe

Die Gegebenheiten bei der Ausgabe einer Website werden durch unterschiedliche Designs, Bildschirmgrößen usw. beeinflusst. Ein Zweck des Modells der visuellen Formatierung ist nun, die innerhalb des Webdokuments erzeugten Boxes an diese Bedingungen anzupassen und dadurch deren endgültige Dimensionen und Lage zu bestimmen. Das geschieht mit Hilfe vieler detaillierter Berechnungsabläufe.

Wer erwartet, hier eine unterhaltsame Lektüre vorzufinden, muss deshalb enttäuscht werden, denn dieses Gebiet ist relativ trocken und schwer zu lesen. Es teilt sich in die folgenden Abschnitte auf:

Die Berechnungen werden für Breite und Höhe getrennt durchgeführt. Die Werte der folgenden Eigenschaften können entsprechend den aktuellen Größenverhältnissen geändert oder angepasst werden:

Dies sind genau die Eigenschaften, die den Wert auto annehmen können. Die Werte der Eigenschaften border und padding werden nicht verändert, auch können sie nicht den Wert auto enthalten. Die Eigenschaften width, height und margin-xxx sind Teile des Box- Modells. Dass sie vom Browser vor der Darstellung geändert werden können, bedeutet, dass dieselbe Box unter verschiedenen Bedingungen auch verschiedene Ausmaße annehmen kann.

Es wird aber noch nach weiteren Kriterien als nur nach Breite und Höhe getrennt. Das eine Kriterium sind die 5 verschiedenen Bedingungen, unter denen nach CSS 2.1 Boxes erzeugt werden. Das andere ist der Unterschied zwischen replatzierten Elementen und nicht-replatzierten Elementen. Diese beiden Kriterien wollen wir kurz näher beleuchten.

Was sind replatzierte Elemente?

(engl. 'replace' = ersetzen)

Bei der Berechnung von Breiten und Höhen hängt das Ergebnis immer davon ab, ob das betreffende Element ein replatziertes oder ein nicht-replatziertes Element ist. Gut zu kennen ist deshalb der Unterschied zwischen beiden.

Man bezeichnet ein Element dann als replatziert, wenn bei der Ausgabe sein Inhalt durch andere Inhalte ersetzt wird und diese anderen Inhalte Breite und Höhe des Elements bestimmen. Die Dimensionen werden in dem Fall als innewohnende, innere oder intrinsische Dimensionen bezeichnet (engl.: intrinsic dimensions).

In HTML können beispielsweise die Elemente IMG und OBJECT replatzierte Elemente sein. So wird der Inhalt eines Elementes IMG in der Regel durch das im Attribut src="..." beschriebene Bild ersetzt. Die Dimensionen dieses Bildes bestimmen dann auch die Dimensionen des Elements IMG. (Es sei denn, die Attribute width und height wären vorhanden.)

Welche Elemente bzw. Situationen werden unterschieden?

Hierbei spielen die Art der Elemente und ihre Positionierung eine Rolle:

Inline- Level- Elemente
Inline- Level- Elemente generieren Inline- Boxes. Ihr Inhalt erscheint im Dokumentstammbaum und ist durch CSS-Deklarationen ansprechbar. Innerhalb der Inline- Boxes gelten die Regeln der Inline- Formatierung, die durch das Line- Box- Modell definiert sind.
Block- Level- Elemente
Block- Level- Elemente erzeugen Block- Boxes. Ihr exakter innerer Aufbau wird durch das Box- Modell definiert. An dieser Stelle sind nur Elemente gemeint, die dem normalen Elementfluss unterliegen, d. h. mit static oder relative positioniert sind.
Inline-Block- Elemente
Diese Elemente haben die typische Eigenschaft, dass sie äußerlich wie ein Inline- Level- Element innerhalb der Textzeile formatiert sind, ähnlich einem replatzierten Element. Das Innere eines Inline- Block- Elements ist jedoch wie ein Block- Level- Element formatiert. Dadurch lassen sich für ein Element im Kontext zur Inline- Formatierung die Eigenschaften width, height und margin deklarieren.
Absolut positionierte Elemente
Dies sind Elemente, deren Eigenschaft position mit dem Wert absolute oder fixed deklariert ist.
Float-positionierte Elemente
Hierunter fallen alle Elemente, die durch die Eigenschaft float rechts oder links floatiert sind.

Welche Berechnungen werden unterschieden?

In jeder der 5 Situationen können die Elemente replatzierter oder nicht-replatzierter Natur sein. Daraus resultieren 10 Möglichkeiten zur Berechnung der Breite und ebenso viele zur Festlegung der Höhe. Die 'Berechnungen' sind dabei aber genau genommen eher Fallunterscheidungen oder Wertzuweisungen als tatsächliche Rechengänge.

In den folgenden Abschnitten soll diese Vielzahl von möglichen Fällen systematisch aufgeschlüsselt werden. Vorab noch einige Hinweise dazu:

Berechnung von Breite und horizontaler Lage

Inline- Level- Elemente, replatziert

Hier gilt: wenn margin-right bzw. margin-left den berechneten Wert auto enthält, dann wird der verwendete Wert zu 0. Sie enthalten deshalb immer den Wert 0, wenn sie nicht explizit deklariert sind.

Für die Eigenschaften width und height gibt CSS 2.1 das Verhalten für vier besondere Fälle vor, zwei davon sind hier beschrieben, zwei im Abschnitt zur Bestimmung der Höhe replatzierter Inline- Level- Elemente:

Fall a: Beide Eigenschaften width und height sind nicht explizit deklariert bzw. enthalten den Initialwert auto.
Dann nehmen sie die Dimensionen des Objekts an, das mit dem Attribut src spezifiziert ist, d. h. sie erhalten ihre intrinsischen Dimensionen.
Fall b: Die Eigenschaft width ist nicht explizit deklariert, bzw. sie enthält den Wert auto, und height enthält irgend einen anderen gegebenen Wert.
In diesem Fall wird der verwendete Wert für width proportional zur vorgegebenen Höhe errechnet:
width  =  Innere Breite × Verwendete Höhe
Innere Höhe

Beispiel: ein 100 Pixel breites und 150 Pixel hohes Bild wird mit folgendem Code eingebunden:

<img style="height:180px;" src="foto.jpg" alt="">

Das Bild wird dann nicht mit den Abmessungen 100 Pixel mal 180 Pixel abgebildet, sondern in folgender Größe:

Breite  =  100 Pixel × 180 Pixel   =  120 Pixel;  Höhe  =  180 Pixel.
150 Pixel

Inline- Level- Elemente, nicht replatziert

Die Eigenschaft width lässt sich auf Inline- Level- Elemente nicht anwenden. Laut CSS 2.1 wird der verwendete Wert der Eigenschaften left, right, margin-left bzw. margin-right auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthalten. Praktisch haben left und right aber keine Auswirkungen an Inline- Level- Elementen. Anders ausgedrückt, werden margins an replatzierten Elementen nicht angepasst, sondern einfach nur auf Null gesetzt.

Beispiele für Elemente: alle Inline- Level- Elemente wie span, em oder abbr.

Block- Level- Elemente im normalen Elementfluss, replatziert

Der verwendete Wert für width wird genauso bestimmt wie für replatzierte Inline- Level- Elemente. Danach werden mit Hilfe der Regeln für nicht replatzierte Block- Level- Elemente die endgültigen Werte der margins ermittelt.

Block- Level- Elemente im normalen Elementfluss, nicht replatziert

Die Summe aller für eine Block- Box deklarierten Werte muss immer genauso groß wie der umschließende Block sein. Für Elemente im normalen Elementfluss lässt sich das mathematisch mit der auf diesen Absatz folgenden Gleichung ausdrücken. Ähnliche Gleichungen existieren für absolut positionierte Block- Boxes und analog dazu auch für statisch und absolut positionierte Boxes der vertikalen Dimensionierung.

Block- Box im normalen Elementfluss mit umschließendem Block (rot): Die gelb unterlegten Teile der Box können in der Breite angepasst werden, sodass die Breite der Box genauso breit wie der umschließende Block ist.

+margin-left
+border-left-width
+padding-left
+width
+padding-right
+border-right-width
+margin-right

==Breite des umschließenden Blocks

Wir brauchen uns nicht selbst aktiv um die Lösung dieser und aller noch folgenden Gleichungen zu kümmern. Das Modell der visuellen Formatierung enthält dafür eine Reihe von Algorithmen, mit denen sie bei Überbestimmungen oder fehlenden Angaben aufgelöst werden. Wichtig für uns ist, dass wir wissen, wie ein Anwenderprogramm reagiert, wenn bestimmte Eigenschaften deklariert oder auch nicht deklariert sind.

CSS 2.1 unterscheidet hier 5 Schritte, die der Reihe nach vom Anwenderprogramm abgearbeitet werden. Sie sind jedoch nicht alle voneinander abhängig.

Schritt 1: Die Eigenschaft width enthält nicht den Wert auto, dazu ist die Summe aller 7 Eigenschaften (mit Ausnahme der margins, die den Wert auto enthalten) größer als die Breite des umschließenden Blocks.
In dem Fall werden die Werte der margins, die auf auto gesetzt sind, in den weiteren Schritten wie der Wert 0 behandelt.
Schritt 2: Alle horizontal wirkenden Eigenschaften enthalten einen berechneten Wert, der nicht auto ist.
Dann wird davon ausgegangen, dass die Summe der Werte nicht der Breite des umschließenden Blocks entspricht. Einer der gegebenen Werte muss deshalb vom Browser angepasst werden. Welcher das ist, hängt von der Schreibrichtung ab (genau genommen vom Wert der Eigenschaft direction). Bei Schreibrichtung von links nach rechts wird der Wert für margin-right geändert, bei umgekehrter Schreibrichtung wird der Wert für margin-left angepasst.
Schritt 3: Es enthält nur eine Eigenschaft (entweder margin-left oder width oder margin-right) den Wert auto.
Der so deklarierte Wert wird angepasst.
Schritt 4: Die Eigenschaft width und eine oder beide der margins enthalten den Wert auto.
Die margins werden auf den Wert 0 gesetzt und der Wert für width wird angepasst.
Schritt 5: Margin-left und margin-right enthalten beide den Wert auto.
Ihre verwendeten Werte werden gleich groß gesetzt. Dadurch richtet sich der umschließende Block horizontal mittig aus.

Inline-Block- Elemente, replatziert

Hier gilt dasselbe Verfahren wie bei der Darstellung replatzierter Inline- Level- Elemente.

Inline-Block- Elemente, nicht replatziert

Hier gelten nur zwei Regeln, die außerdem alles andere als kompliziert sind:

Regel 1: Die Eigenschaft width ist mit dem Wert auto belegt.
Der verwendete Wert wird wie bei floatierten Elementen so weit wie möglich zurückgeschrumpft.
Regel 2: Die Eigenschaft margin-left bzw. margin-right enthält den berechneten Wert auto.
Der verwendete Wert wird auf 0 gesetzt.

Absolut positionierte Elemente, replatziert

Da wir es hier mit absolut positionierten Elementen zu tun haben, bestehen grundsätzlich nur geringe Abweichungen im Verhalten eines replatzierten und eines nicht-replatzierten Elements. Der einzige Unterschied ist, dass das Element hier eine innere Breite hat. Die Bestimmungen der Werte für die einzelnen Eigenschaften gehen daher in etwas anderer Reihenfolge vor sich:

Schritt 1: Der verwendete Wert der Eigenschaft width wird genauso wie für Inline- Level- Elemente ermittelt.

Schritt 2: Wenn die Schreibrichtung von links nach rechts ist und die Eigenschaft left den Wert auto enthält, dann wird dieser Wert durch den Wert der statischen Position ersetzt.

Schritt 3: Wenn die Schreibrichtung von rechts nach links ist und die Eigenschaft right den Wert auto enthält, dann wird dieser Wert durch den Wert der statischen Position ersetzt.

Schritt 4: Wenn eine der beiden Eigenschaften left und right danach noch den Wert auto enthält, und zusätzlich die Eigenschaft margin-left bzw. margin-right den Wert auto enthält, dann werden die Werte der Außenabstände auf 0 zurückgesetzt.

Schritt 5: Sollten an dieser Stelle noch beide Außenabstände den Wert auto enthalten, dann wird die Box unter der Annahme positioniert, dass margin-left und margin-right gleich groß sind.

Schritt 6: Wenn bis hierhin nur eine Eigenschaft übrig geblieben ist, die den Wert auto enthält, dann wird ihr Wert durch Auflösung der Gleichung ermittelt.

Schritt 7: Falls jetzt immer noch keine eindeutige Lösung möglich ist, wird bei Schreibrichtung von links nach rechts der Wert der Eigenschaft right ignoriert. Bei Schreibrichtung von rechts nach links wird der Wert der Eigenschaft left ignoriert. Anschließend wird die Gleichung für diesen Wert gelöst.

Absolut positionierte Elemente, nicht replatziert

Block- Level- Element in absoluter Positionierung mit dem umschließenden Block (rot) und der Block- Box (blau). Die gelb unterlegten Teile der Box können in der Breite angepasst werden, sodass die Breite der Box einschl. der Positionierung genauso breit wie der umschließende Block ist.

Dieser Fall ist der Regelfall bei der Darstellung absolut positionierter Elemente. Ähnlich wie bei der Darstellung der Block- Level- Elemente im normalen Elementfluss gilt auch hier die Gleichung, dass die Summe aller für das Boxmodell deklarierten Werte der Breite des umschließenden Blocks entsprechen muss. Zusätzlich sind hier aber die Eigenschaften right und left der absoluten Positionierung mit einbezogen. Deshalb kann der umschließende Block eines Elements hier größer sein als die Box des Elements.

left
+margin-left
+border-left-width
+padding-left
+width
+padding-right
+border-right-width
+margin-right
+right

==Breite des umschließenden Blocks

Die Berechnung erfolgt in zwei Schritten. Zunächst bestimmt der Browser grob die statische Position, das ist die angenommene Lage des Elementes im normalen Elementfluss. Im zweiten Schritt hängt alles von den Werten der Eigenschaften left, width und right ab. Die möglichen Kombinationen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Deklarationen Ablauf der Bestimmung
left width right
auto auto auto
  1. Sollte die Eigenschaft margin-right bzw. margin-left den Wert auto enthalten, wird er durch 0 ersetzt.

Dann, bei Schreibrichtung links-nach-rechts (ltr):

  1. Die Eigenschaft left erhält den Wert der statischen Position.
  2. Die Eigenschaft width erhält ihren Wert durch Zurückschrumpfung auf den Mindestwert.
  3. Die Eigenschaft right erhält ihren Wert durch Auflösung der Gleichung.

Oder, bei Schreibrichtung rechts-nach-links (rtl):

  1. Die Eigenschaft right erhält den Wert der statischen Position.
  2. Die Eigenschaft width erhält ihren Wert durch Zurückschrumpfung auf den Mindestwert.
  3. Die Eigenschaft left erhält ihren Wert durch Auflösung der Gleichung.
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
Fall a: Die Eigenschaften margin-right und margin-left enthalten den Wert auto.
Die Box wird unter der Annahme positioniert, dass beide Außenabstände gleich groß sind.
Fall b: Entweder margin-right oder margin-left enthält den Wert auto.
Der entsprechende Wert wird durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
Fall c: Es sind zu viele Eigenschaften vorgegeben, sodass sich wegen der Überbestimmung keine eindeutige Lösung finden lässt.
Im Fall der Schreibrichtung links-nach-rechts wird der Wert der Eigenschaft right ignoriert und ein neuer Wert durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
Im Fall der Schreibrichtung rechts-nach-links wird der Wert der Eigenschaft left ignoriert und ein neuer Wert durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
auto auto Dekla-
rierter
Wert
Zuerst erhält die Eigenschaft width ihren Wert durch Zurückschrumpfung auf den Mindestwert, danach wird der Wert der Eigenschaft left durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
auto Dekla-
rierter
Wert
auto
Fall a: Schreibrichtung ist von links nach rechts.
Die Eigenschaft left erhält den Wert aus der statischen Position, die Eigenschaft right erhält den Wert aus der Auflösung der Gleichung.
Fall b: Schreibrichtung ist von rechts nach links.
Die Eigenschaft right erhält den Wert aus der statischen Position, die Eigenschaft left erhält den Wert aus der Auflösung der Gleichung.
Dekla-
rierter
Wert
auto auto Zuerst erhält die Eigenschaft width ihren Wert durch Zurückschrumpfung auf den Mindestwert, danach wird der Wert der Eigenschaft right durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
auto Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft left.
Dekla-
rierter
Wert
auto Dekla-
rierter
Wert
Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft width.
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
auto Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft right.

Anmerkungen zur Tabelle:

Float-positionierte Elemente, replatziert

Hier werden nur zwei Berechnungsschritte durchgeführt:

  1. Wenn der berechnete Wert von margin-left bzw. margin-right mit auto gesetzt ist, dann wird der verwendete Wert zu 0.
  2. Der verwendete Wert der Eigenschaft width wird so wie für replatzierte Inline- Level- Elemente bestimmt.

Float-positionierte Elemente, nicht replatziert

Hier ist die Berechnung des Wertes für width ein klein wenig einfacher:

  1. Wenn der berechnete Wert von margin-left bzw. margin-right mit auto gesetzt ist, dann wird der verwendete Wert zu 0.
  2. Wenn der berechnete Wert von width mit auto gesetzt ist, dann wird als verwendeter Wert der durch Zurückschrumpfung ermittelte Wert eingesetzt.

Berechnung von Höhe und vertikaler Lage

Inline- Level- Elemente, replatziert

Die Bestimmung der vertikalen Dimensionen replatzierter Elemente ist für alle Elemente mit Ausnahme absolut positionierter Elemente genau gleich und folgt den folgenden Schritten:

Wenn die Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom den berechneten Wert auto enthält, dann wird der verwendete Wert zu 0. Sie enthalten deshalb immer den Wert 0, wenn sie nicht explizit deklariert sind.

Für die Eigenschaften height und width gibt CSS 2.1 das Verhalten für vier besondere Fälle vor, zwei davon sind hier beschrieben, zwei im Abschnitt zur Bestimmung der Breite replatzierter Inline- Level- Elemente:

Fall a: Beide Eigenschaften width und height sind nicht explizit deklariert bzw. enthalten den Initialwert auto.
Dann nehmen sie die Dimensionen des Objekts an, das mit dem Attribut src spezifiziert ist, d. h. sie erhalten ihre intrinsischen Dimensionen.
Fall b: Die Eigenschaft height ist nicht explizit deklariert, bzw. sie enthält den Wert auto, und width enthält irgend einen anderen gegebenen Wert.
In diesem Fall wird der verwendete Wert für height proportional zur vorgegebenen Höhe errechnet:
Height  =  Innere Höhe × Verwendete Breite
Innere Breite

Beispiel: ein 120 Pixel breites und 160 Pixel hohes Bild wird mit folgendem Code eingebunden:

<img style="width:150px;" src="foto.jpg" alt="">

Das Bild wird dann nicht mit den Abmessungen 150 Pixel mal 160 Pixel abgebildet, sondern in folgender Größe:

Höhe  =  160 Pixel × 150 Pixel   =  200 Pixel;  Breite  =  150 Pixel.
120 Pixel

Inline- Level- Elemente, nicht replatziert

Die Eigenschaft height ist im Kontext zur Inline- Formatierung nicht anwendbar. Die Höhe der Box wird hier nur durch die Eigenschaft line-height bestimmt. Von der Schriftgröße bzw. der Höhe des Inhalts hängt die Lage von padding, border oder margin oberhalb und unterhalb des Textes ab. Diese drei Eigenschaften ändern nicht die Höhe der Box, sondern sie überdecken unter Umständen die Flächen der benachbarten Textzeilen.

Block- Level- Elemente im normalen Elementfluss, replatziert

Siehe bei: Inline- Level- Elemente, replatziert.

Block- Level- Elemente im normalen Elementfluss, nicht replatziert

Block- Box im normalen Elementfluss mit umschließendem Block (rot): Die gelb unterlegten Teile der Box können in der Höhe angepasst werden, sodass die Höhe der Box genauso hoch wie der umschließende Block ist.

Die Bestimmung dieser Höhen ist relativ kompliziert, da hier noch eine Reihe anderer Einflüsse eine Rolle spielen:

Dessen ungeachtet gilt aber auch hier wieder die schon bekannte Gleichung, nur werden dieses Mal alle Werte in vertikaler Richtung aufaddiert:

+margin-top
+border-top-width
+padding-top
+height
+padding-bottom
+border-bottom-width
+margin-bottom

==Höhe des umschließenden Blocks

Für die Höhen von Block- Level- Elementen unterscheidet die Spezifikation primär danach, ob die Kindelemente über die Fläche ihres Elternelementes hinauslaufen dürfen, wenn sie nicht zur Darstellung ausreicht. Dieses Verhalten entspricht dem voreingestellten Wert visible der Eigenschaft overflow. Wenn das der Fall ist, dann spielen die Elemente der Box eine Rolle:

  1. Wenn die Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom den Ausgangswert auto als berechneten Wert enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist, dann wird der verwendete Wert zu 0.
  2. Wenn height den Ausgangswert auto enthält, dann hängt die endgültige Höhe des Elements zunächst davon ab, ob Kindelemente im Block-Kontext vorhanden sind oder nicht:
    1. Wenn das Element nur Kindelemente im Inline-Kontext hat, dann ist seine Höhe die Distanz von der Oberkante der ersten Line- Box (sprich: Zeile) bis zur Unterkante der letzten Line- Box, d. h. maßgeblich ist die Zeilenhöhe, nicht die Schriftgröße.
    2. Wenn das Element Kindelemente im Block-Kontext hat, wird weiter danach unterschieden, ob padding oder border vorhanden sind (es werden also hier Oberkante und Unterkante des Elements getrennt betrachtet):
      1. Sind padding bzw. border am Element vorhanden, unterbindet dies die Möglichkeit, dass die Außenabstände des Elements und des Kindelements zusammen fallen. (Mehr über zusammenfallende Außenabstände ist im Referenzartikel margin erklärt.) In diesem Fall entspricht die Höhe des Elements der Distanz von der Außenkante des oberen Außenabstands der obersten Kind-Box bis zur Außenkante des unteren Außenabstands der untersten Kind-Box. Dies trifft auch zu, wenn es sich bei dem Element um das Stammelement handelt.
      2. Wenn padding und border nicht vorhanden oder 0 sind, stoßen die margins des Elements und des Kindelements direkt aneinander und können zusammen fallen. In dem Fall ergibt sich die Höhe des Elements als Distanz von der Außenkante des oberen Rahmens der obersten Kind-Box bis zur Außenkante des unteren Rahmens der untersten Kind-Box.
    Für diesen Algorithmus werden nur Kindelemente berücksichtigt, die dem normalen Elementfluss angehören, floatierte oder absolut positionierte Boxes werden ignoriert, von relativ positionierten Elementen wird nur ihre statische Position berücksichtigt.

Der andere primäre Fall ist der, dass die Darstellung der Kindelemente am Rand ihres Elternelements abgeschnitten wird, mit oder ohne Scrollbalken. Dies ist der Fall, wenn die Eigenschaft overflow mit einem anderen Wert als visible deklariert ist.

Die Bestimmung der vertikalen Dimensionen in diesem Fall gleicht genau dem Berechnungsablauf für nicht replatzierte Inline-Block- Elemente.

Inline-Block- Elemente, replatziert

Siehe bei: Inline- Level- Elemente, replatziert.

Inline-Block- Elemente, nicht replatziert

Hier wird zuerst der verwendete Wert der Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist. Dann werden aber nur zwei Fälle unterschieden:

Fall 1: Alle Kindelemente sind im Inline-Kontext.
Wie im vergleichbaren Fall oben entspricht die Höhe des Elements der Distanz von der Oberkante der ersten Line- Box (sprich: Zeile) bis zur Unterkante der letzten Line- Box, d. h. auch hier ist die Zeilenhöhe die maßgebliche Abmessung.
Fall 2: Es sind auch Kindelemente im Block-Kontext vorhanden.
In diesem Fall errechnet sich die Höhe des Elements aus der Distanz von der Außenkante des oberen Außenabstands der obersten Kind-Box bis zur Außenkante des unteren Außenabstands der untersten Kind-Box.
Absolut positionierte Kindelemente werden ignoriert, für relativ positionierte Boxes wird ihre statische Position angenommen. Auch anonyme Block- Boxes werden berücksichtigt.
Floatierte Kindelemente erfahren eine besondere Behandlung: sollte das untere Ende einer floatierten Kindbox tiefer zu liegen kommen als das untere Ende der Box, wird die Höhe der Box dementsprechend vergrößert. Dazu werden nur floatierte Elemente berücksichtigt, die vom Element selbst oder von Abkömmlingen im normalen Elementfluss abstammen.

Absolut positionierte Elemente, replatziert

Da wir es hier mit absolut positionierten Elementen zu tun haben, bestehen grundsätzlich nur geringe Abweichungen im Verhalten eines replatzierten und eines nicht-replatzierten Elements. Der einzige Unterschied ist, dass das Element hier eine innere Höhe hat. Die Bestimmungen der Werte für die einzelnen Eigenschaften gehen daher in etwas anderer Reihenfolge vor sich:

  1. Der verwendete Wert der Eigenschaft height wird genauso wie für replatzierte Inline- Level- Elemente festgelegt.
  2. Wenn top mit dem Wert auto belegt ist, dann wird er durch die statische Höhe des Elements ersetzt.
  3. Wenn die Eigenschaft bottom den Wert auto enthält, und zusätzlich die Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom den Wert auto enthält, dann werden die Werte der Außenabstände auf 0 zurückgesetzt.
  4. Sollten an dieser Stelle noch beide Außenabstände den Wert auto enthalten, dann wird die Box unter der Annahme positioniert, dass margin-top und margin-bottom gleich groß sind.
  5. Wenn bis hierhin nur eine Eigenschaft übrig geblieben ist, die den Wert auto enthält, dann wird ihr Wert durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
  6. Falls jetzt immer noch keine eindeutige Lösung möglich ist, wird der Wert der Eigenschaft bottom ignoriert. Anschließend wird die Gleichung für diesen Wert gelöst.

Absolut positionierte Elemente, nicht replatziert

Block- Level- Element in absoluter Positionierung mit umschließendem Block (rot) und Blockbox (blau). Die gelb unterlegten Teile der Box können in der Höhe angepasst werden, sodass die Höhe der Box inkl. Positionierung ebenso hoch wie der umschließende Block ist.

Auch hier liegen die beiden Eigenschaften der absoluten Positionierung, top und bottom, innerhalb des umschließenden Blocks. Das schlägt sich in der Gleichung folgendermaßen nieder:

top
+margin-top
+border-top-width
+padding-top
+height
+padding-bottom
+border-bottom-width
+margin-bottom
+bottom

==Höhe des umschließenden Blocks

Insgesamt ist die Platzierung von Elementen in vertikaler Richtung etwas einfacher als in horizontaler Richtung, da hier nicht zwei verschiedene Schreibrichtungen berücksichtigt werden müssen.

Dieser Fall ist der Regelfall bei der Darstellung absolut positionierter Elemente. Die Berechnung erfolgt in zwei Schritten. Zunächst bestimmt der Browser näherungsweise die statische Position, das ist die angenommene Lage des Elementes im normalen Elementfluss. Im zweiten Schritt hängt alles von den Werten der Eigenschaften top, height und bottom ab. Die möglichen Kombinationen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Deklarationen Ablauf der Bestimmung
top height bottom
auto auto auto
  1. Die Eigenschaft top erhält den Wert der statischen Position.
  2. Die weitere Berechnung entspricht genau dem Verfahren für nicht replatzierte Inline-Block- Elemente.
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
Fall a: Die Eigenschaften margin-top und margin-bottom enthalten den Wert auto.
Die Box wird unter der Annahme positioniert, dass beide Außenabstände gleich groß sind.
Fall b: Entweder margin-top oder margin-bottom enthält den Wert auto.
Der entsprechende Wert wird durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
Fall c: Es sind zu viele Eigenschaften vorgegeben, sodass sich wegen der Überbestimmung keine eindeutige Lösung finden lässt.
Der Wert der Eigenschaft bottom wird ignoriert und ein neuer Wert durch Auflösung der Gleichung ermittelt.
auto auto Dekla-
rierter
Wert
  1. Zunächst wird die Höhe des Elements ermittelt. Das Verfahren entspricht genau dem Verfahren für nicht replatzierte Inline-Block- Elemente.
  2. Anschließend wird der Wert für top errechnet.
auto Dekla-
rierter
Wert
auto
  1. Die Eigenschaft top erhält den Wert der statischen Position.
  2. Der verwendete Wert der Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom wird auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist/sind.
  3. Der Wert für bottom wird neu bestimmt.
Dekla-
rierter
Wert
auto auto
  1. Zunächst wird die Höhe des Elements ermittelt. Das Verfahren entspricht genau dem Verfahren für nicht replatzierte Inline-Block- Elemente.
  2. Anschließend wird der Wert für bottom errechnet.
auto Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
  1. Der verwendete Wert der Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom wird auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist/sind.
  2. Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft top.
Dekla-
rierter
Wert
auto Dekla-
rierter
Wert
  1. Der verwendete Wert der Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom wird auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist/sind.
  2. Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft height.
Dekla-
rierter
Wert
Dekla-
rierter
Wert
auto
  1. Der verwendete Wert der Eigenschaft margin-top bzw. margin-bottom wird auf 0 gesetzt, wenn sie den berechneten Wert auto enthält, bzw. wenn sie nicht explizit deklariert ist/sind.
  2. Auflösung der Gleichung für die Eigenschaft bottom.

Float-positionierte Elemente, replatziert

Siehe bei: Inline- Level- Elemente, replatziert.

Float-positionierte Elemente, nicht replatziert

Die Bestimmung der vertikalen Dimensionen in diesem Fall gleicht genau dem Berechnungsablauf für nicht replatzierte Inline-Block- Elemente.
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